Therapie der Schambeinentzündung
Konservative, invasive nichtoperative und operative Therapiemaßnahmen
Konservative Therapiemaßnahmen
Therapeutisch wird bei den meisten Patienten zunächst eine konservative Behandlung in Frage kommen. Diese kann eine Sportpause umfassen, verbunden mit einer kurzzeitigen Einnahme von nichtsteroidalen Antiphlogistika, wie Diclofenac und Ibuprofen. Die zusätzliche Gabe von enzymatischen antientzündlich wirksamen Präparaten kann sinnvoll sein.
Zusätzlich zu einer medikamentösen Therapie bedarf es einer professionellen physiotherapeutischen Behandlung, die sowohl manuelle Therapietechniken, wie auch osteopathische Behandlungstechniken umfasst. Entscheidend ist es hierbei, pathologische (krankhafte) Veränderungen der muskulären und ligamentären (bandartigen) Strukturen zu erkennen und zu behandeln.
Invasive nichtoperative Therapiemaßnahmen
Führt eine konservative Therapie nicht zu einer Besserung der Beschwerden, so besteht die Möglichkeit einer lokalen Injektionstherapie, sowohl in die Schambeinfuge, als auch in die Leistenregion im Sinne einer Neuraltherapie. Zusätzlich können die Ansätze der Adduktorenmuskulatur einer gezielten Injektionstherapie unterzogen werden. Eine anhaltende, d.h. mehrfache Injektion von kortisonhaltigen Lösungen erscheint aus unserer Sicht nicht sinnvoll und führt oftmals langfristig zu einer Zunahme der Beschwerden.
Operative Therapiemaßnahmen
Die operative Therapie der Schambeinentzündung (Ostitis pubis) wird in der Literatur ebenfalls beschrieben. Die Art der möglichen operativen Techniken wird von den erhobenen Befunden bei der Untersuchung des Patienten bestimmt. Für die Ostitis pubis sind hierbei Curettageoperationen des Os pubis beschrieben bzw. bei bestehender Instabilität sog. Stabilisierungsoperationen. Allerdings ist die Zahl der so behandelten Patienten verschwindend gering und der Erfolg einer solchen Operation eher zweifelhaft.
Operative Therapien der Schambeinentzündung sind immer dann sinnvoll, wenn begleitende Veränderungen in der Leistenregion (Leistenbrüche, weiche Leiste, Kompressionssyndrome der Leistennerven) oder hartnäckige Entzündungen am Ansatz der Adduktoren vorliegen. Hier ist dann die Korrektur einer sog. weichen Leiste bzw. einer Leistenhernie anzustreben. Diese Operationen führen, wenn sie von sportchirurgisch erfahrenen Operateuren durchgeführt werden, zu guten Ergebnissen.