Ursachen der Schambeinentzündung

Sportler-Überlastung, Hüftdysplasie und Störung der Bewegungskette

Ursächlich für die Wassereinlagerung in den Schambeinknochen ist eine sportliche Überlastung. Dies muss angenommen werden, da eine Schambeinentzündung (Ostitis pubis) praktisch nur bei sportlich überdurchschnittlich aktiven Menschen gefunden wird.

Untersuchungen an australischen Fußballern konnten zeigen, dass sich mit zunehmender Belastung eine solche Entzündungssymptomatik ausbildet. Offenbar ist die Schambeinfuge, an der die Muskulatur der unteren Extremität und die Rumpfmuskulatur ansetzen, ein höchst sensibles Areal. Eine Dysbalance der dort wirkenden Kräfte führt offenbar zu einer solchen Entzündung des Knochens, die häufig mit einer Entzündung der begleitenden Muskulatur kombiniert ist.

Von einer Schambeinentzündung sind hauptsächlich Sportler betroffen

Hieraus folgt, dass von einer Schambeinentzündung im wesentlichen Sportler betroffen sind. Hierbei erkranken überdurchschnittlich häufig Fußballer, gefolgt von anderen Ballsportlern, wie Basketballer und Handballer. Aber auch Läufer mit hohem wöchentlichem Laufpensum sind betroffen. Bei anderen Sportarten ist die Schambeinentzündung eher eine Rarität.

Zusätzlich müssen sicherlich auch andere Ursachen diskutiert werden. Hierzu zählen die Hüftdysplasie (mangelnde Überdeckung des Hüftkopfes) mit eingeschränkter Innenrotation des Hüftgelenks, sowie Störungen in der aufsteigenden bzw. absteigenden Bewegungskette (Sprunggelenk, Knie, Iliosacralgelenk, Lendenwirbelsäule).

Unterscheidung zwischen radiologischem und klinischem Befund einer Schambeinentzündung

Allerdings sei noch einmal darauf hingewiesen, dass zwischen dem radiologischen Befund einer Schambeinentzündung, der mittels einer MRT-Untersuchung gestellt wird und dem klinischen Befund einer Schambeinentzündung unterschieden werden muss. Oftmals wird die Schambeinentzündung erst relevant, wenn die am Schambein ansetzende Muskulatur mit betroffen ist.

Die Häufigkeit, mit der in den letzten Jahren über die Schambeinentzündung berichtet wurde und wird, führt oftmals dazu, dass sich der behandelnde Arzt und der Patient mit dieser Diagnose, wenn sie denn im MRT nachgewiesen wurde, zufrieden geben und auf eine weitere Diagnostik verzichtet wird.